Arbeitskreis Wasserstoff im Straßengüterverkehr: Marktinformationsgespräch (4)

Online

TOP 1: Begrüßung und Einführung

Am 06. April 2022 teilte sich die Online-Veranstaltung in Markt-Informationsgespräche mit zwei Umrüster-Unternehmen auf. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch Frau Kusche von der Wasserstoff-Transferstelle der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern (MV) und Herrn Dr. Peter Claudy als Vertreter des Windenergieclusters MV, die wieder gemeinsam zu dem Treffen eingeladen hatten, begann die Veranstaltung.

Nachdem alle organisatorischen Punkte besprochen wurden, traten die Repräsentanten der Umrüster- Unternehmen der Online-Konferenz bei, um das gemeinsame Konzept der Unternehmen vorzustellen. Um einen besseren Überblick zu gewährleisten, folgte anschließend auch dieses Mal eine kurze Vorstellungsrunde aller Teilnehmer.

TOP 2: Vorstellung des ersten Konzepts

Der Business Development Manager stellte dem Arbeitskreis den Ansatz seines Unternehmens im Bereich Wasserstoff vor. Das Unternehmen entwickelt und initiiert Projekte zur Herstellung, Speicherung, Transport und Nutzung von CO2-frei hergestelltem grünen Wasserstoff. Im Konzept ist das Unternehmen sowohl für das Projektmanagement als auch das Consulting zuständig. Das Partnerunternehmen kümmert sich um die Errichtung der H2-Produktion und Tankstelle, um den Tankstellenbetrieb & -service und das Standortmanagement. Das Unternehmen begleitet den kompletten Weg des Wasserstoffs von der Produktion bis zu den verschiedenen Abnehmern.

Der Business Development Manager nannte drei Realisierungsoptionen für die Bereitstellung einer Tankstelleninfrastruktur (Kundenauftrag, Eigenprojekt oder All-Inclusive Ansatz) und hob anschließend die Wasserstoff-Vorteile im Straßengüterverkehr hervor. Insbesondere die mögliche Reichweite, ein schnelles Betanken, das Gewicht der Fahrzeuge und der Umweltaspekt sprächen für die Wasserstoff-Technologie. Im Anschluss simulierte der Business Development Manager den Tankvorgang eines Wasserstoff-LKW. Schließlich stellte er Überlegungen zu den Kosten für Wasserstoff an, ohne auf Maut-, AdBlue und Co2-Kosten einzugehen. Er bekräftigte, dass der Preis für Wasserstoff sinkt, je günstiger die Stromkosten sind.

TOP 3: Fortführung des ersten Konzepts

Der Head of Sales des Unternehmens übernahm den Teil des Vortags für Umrüstung von LKW. Das Unternehmen ist ein Systemanbieter von Batterie- und Wasserstoffbetriebener E-Mobilität für Nutzfahrzeuge wie Transporter, Lkw und Busse. Das breite Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst neben neuen Fahrzeugen die Elektrifizierung von Gebraucht- und Bestandsfahrzeugen. Der Head of Sales stellte dem Arbeitskreis die unterschiedlichen Fahrzeugtypen seines Unternehmens vor. Auf der diesjährigen IAA werde sein Unternehmen einen Wasserstoff-Schwerlast-LKW einführen. Insofern konnten diesbezüglich im Rahmen des Markt-Informationsgesprächs noch keine Details kommuniziert werden.

TOP 4: Vorstellung des zweiten Konzepts

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte der Head of Service & Sales das Konzept seines Unternehmens vor. Das Unternehmen bietet seinen Kunden mit der Umrüstung bestehender Lkw auf emissionsfreien Wasserstoffantrieb eine Lösung zur klimafreundlichen Umwandlung von Fahrzeugflotten an. Elektrisch angetrieben und gespeist aus Wasserstoff mittels bewährter Brennstoffzellentechnologie sei mit dem einem Truck des Unternehmens eine Lösung zur Dekarbonisierung des schweren Straßengüterverkehrs nun marktreif. Der Güterverkehr stoße große Mengen CO2 aus und trage erheblich zum globalen Temperaturanstieg bei – Feinstaub und Stickoxide belasten die Städte. Mit dem Ziel, die CO2-Emission im Verkehrssektor bis 2030 um bis zu 48 Prozent zu senken, fördere das BMVI unter anderem die Anschaffung von Lkw mit klimaschonenden Antrieben. Die ersten Trucks des Unternehmens haben eine Reichweite von 400 bis 500 km, basierend auf eigenen Wasserstofftanks mit einer Gesamtkapazität von 45 kg pro Truck auf H35-Technologie (H2-Gas bei 350 bar Druck).

Die späteren Serienfahrzeuge sollen je nach Konfiguration und Kundenwunsch über deutlich mehr Reichweite verfügen. Die Umrüstung auf einen Wasserstoff-Hybrid-Antrieb wird im Werk des Unternehmens sowie durch zertifizierte Partner in Deutschland und dem europäischen Ausland durchgeführt.

 

Nach Demontage der Diesel- und Nebenaggregate der Sattelzugmaschine und dem Versand der Altteile an Outsourcingpartner erfolgt die modulare Umrüstung auf Wasserstoffbetrieb.

 

Schließlich präsentierte der Head of Service & Sales auch eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die Investition in ein von dem Unternehmen umgerüstetes Fahrzeug unter Einbeziehung einer Förderung von 80% der Investitions-Mehrkosten.